Startseite Balkonkraftwerk-Förderungen in Deutschland 2023
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Balkonkraftwerk-Förderungen in Deutschland 2023

Andreas König
Balkonkraftwerk-Förderungen in Deutschland 2023

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Mini-Solaranlagen in Deutschland? Wir geben im Beitrag einen Überblick.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Mini-Solaranlagen in Deutschlands Großstädten? Und wie bekomme ich sie? Wir geben im Beitrag einen Überblick. 

Balkonkraftwerke sparen nicht nur Stromkosten, sondern sind auch ein Teil der Energiewende. Jede Kilowattstunde, die auf dem heimischen Balkon, auf dem Dach oder an der Gebäudefassade erzeugt wird, kann Strom ersetzen, der sonst möglicherweise aus einem Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerk stammen würde. Bund, Länder und Kommunen unterstützen daher den Ausbau der kleinen nachhaltigen Kraftwerke interessiert. Allerdings nicht überall. Kurz gesagt, Balkonkraftwerk-Förderung in Deutschland ist ein Flickenteppich mit sehr unterschiedlichen Regelungen.

Förderung für Balkonkraftwerke des Bundes 2023

Da es auch im Interesse der Allgemeinheit liegt, möglichst viel Strom aus regenerativen Quellen zu erzeugen, wird die Anschaffung eines Balkonkraftwerks staatlich gefördert. Der Bund tut dies, indem er beim Kauf einer Balkon-Solaranlage auf die Mehrwertsteuer (19 Prozent) verzichtet. Als Käufer:in musst du nichts weiter tun, die Anbieter von Mini-PV-Anlagen weisen ihre Produkte direkt mit null Prozent Mehrwertsteuer aus. 

 

Gut zu wissen: Der Nullsteuersatz gilt auch für Bauteile und Komponenten wie Halterungen, Kabel und Messgeräte. Also bei Bedarf das Zubehör am besten gleich mitbestellen.  

Erst über Förderprogramme informieren, dann kaufen

Bundesländer, Kommunen und Städte haben zum Teil eigene Förderprogramme aufgelegt, um möglichst vielen Mieter:innen und Wohneigentümer:innen die Anschaffung eines Balkonkraftwerks zu ermöglichen. Die Voraussetzungen für eine Förderung sind jedoch nicht einheitlich. Auch die Höhe der Förderung kann von Region zu Region variieren

Unser Tipp: Erst informieren, dann kaufen. Warum? Berlin zum Beispiel fördert nur, wenn das Balkonkraftwerk noch nicht gekauft wurde. Hier gilt also: Informieren, Antrag stellen und dann erst kaufen. Schleswig-Holstein verlangt für eine Förderung die Verwendung einer Wieland-Einspeisesteckdose. Hier erfahrt ihr mehr über Anschlussarten Schuko-Stecker, Wieland-Einspeisesteckdose und Festanschluss. 

Keine einheitliche Förderung für Balkonkraftwerke

Viele Städte und Gemeinden fördern den Kauf einer Mini-PV-Anlage – aber eben nicht alle. Einige Städte schießen pauschal 100 Euro zu, andere übernehmen die Hälfte der Kosten bis zu einem Höchstbetrag. Berlin ist die Förderung nachhaltiger Energieerzeugung einen Zuschuss von bis zu 500 Euro wert, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Beispielsweise gilt die Förderung nur für Mieter:innen – nicht für Eigentümer:innen – mit Erstwohnsitz in Berlin. Die Stadt Heidelberg übernimmt bei Inhaber:innen eines Heidelberg-Passes(+) sogar die gesamten förderfähigen Kosten bis zu einer Höhe von 1450 Euro.

 

Förderung von Stecker-PV-Anlagen in deutschen Großstädten

Ein Vergleich der 15 einwohnerstärksten Städte in Deutschland zeigt, dass Balkonkraftwerke nicht überall gefördert werden. Die Daten stammen vom Recherchezeitpunkt 7/23 und können sich ändern. 

 

Stadt  Förderung Mehr Infos
Berlin Unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 500 € https://www.berlin.de/sen/energie/beratung-foerderung/foerderprogramm-stromspeicher/
Hamburg Keine Förderung -
München 0,4 Euro je Wp, bis 600 Wp je Wohneinheit, jedoch maximal 50 % der förderfähigen Investitionskosten h https://solar2030.de/wp-content/uploads/2022/07/FKG-Richtlinie_2022-06-30.pdf
Frankfurt am Main Keine Förderung -
Stuttgart 100 Euro je Anlage https://www.stuttgart.de/solaroffensive
Düsseldorf 50 % der förderfähigen Kosten bis maximal 400 Euro https://www.duesseldorf.de/fileadmin/
Leipzig 300 Euro pauschal https://www.sab.sachsen.de/balkonkraftwerke-stecker-pv-anlagen
Dortmund Keine Förderung -
Essen Keine Förderung -
Dresden 300 Euro pauschal https://www.sab.sachsen.de/balkonkraftwerke-stecker-pv-anlagen
Hannover Keine Förderung -
Nürnberg Keine Förderung -
Duisburg Keine Förderung -
Bremen Keine Förderung -

 

Welche Bundesländer fördern Balkonkraftwerke?

Ausnahmen im Flickenteppich der Förderprogramme sind die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen. Denn dort gibt es landesweite Programme.

  • In Mecklenburg-Vorpommern können sich die Bürger:innen über einen Pauschalbetrag von 500 Euro beim Kauf einer Photovoltaik-Balkonanlage freuen.
  • In Sachsen sind es immerhin 200 Euro pauschal.  
  • Schleswig-Holstein unterstützt die nachhaltige Investition zur Hälfte, wobei pro Haushalt maximal 200 Euro drin sind.

Kosten und Einsparpotenziale eines Balkonkraftwerks

Alle, die das Glück haben, von ihrer Stadt oder ihrem Land gefördert zu werden, können sich freuen. Durch die Kombination aus Null-Prozent-Steuer und Förderung rechnet sich die Anschaffung einer Mini-PV-Anlage schneller. Doch wie lange muss ein Balkonkraftwerk laufen, bis sich die Anschaffungskosten durch die Einsparungen beim Stromverbrauch – also dem Strom, den man vom Energieversorger bezieht, amortisiert haben?  

Dazu ein Beispiel: Ein klassisches Balkonkraftwerk mit einem 600-Watt-Wechselrichter zwei 400-Wp-Solarmodulen kann zwischen 550 und 750 kWh Ökostrom pro Jahr erzeugen (Werte ermittelt mit der branchenüblichen Simulationssoftware PV*Sol am Standort Köln mit Südausrichtung). Laut Statista verbraucht ein 1-Personen-Haushalt in Deutschland in einem Mehrparteienhaus durchschnittlich 1.550 kWh Strom pro Jahr. Liefert das Balkonkraftwerk 550 kWh, müssen dann nur noch 1.000 kWh pro Jahr über den Stromanbieter bezogen werden. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 39,56 ct/kWh (Stand 8/23) würde die Haushaltskasse rechnerisch um 217,58 Euro entlastet.

Fazit

Auf übersichtliche und einheitliche Regelungen bei der Förderung von Balkonkraftwerken können Verbraucher:innen in Deutschland vermutlich lange warten. Immerhin unterstützt der Bund die Investition in nachhaltige Stromerzeugung mit dem Verzicht auf die Mehrwertsteuer.  

Auf Länderebene können sich nur die Bürger:innen von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen über eine Förderung freuen. Alle anderen müssen sich auf den Webseiten ihrer Heimatgemeinde schlaumachen, ob und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Auf jeden Fall sollte man dies vor der Anschaffung eines Balkonkraftwerks tun. Denn teilweise erhält man die Förderung nur, wenn sie vor dem Kauf beantragt wurde. Oder es sind bestimmte technische Details zu beachten. 

Im Hinblick auf die vermutlich weiterhin hohen Energiekosten ist die Anschaffung eines Balkonkraftwerks in Städten und Regionen mit hohen Zuschüssen eine lukrative Investition. Je nachdem, wie hoch die Investition für das Balkonkraftwerk ist und wie hoch die Förderung ausfällt, kann sich eine Anlage bereits im ersten oder zweiten Jahr amortisieren. 

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Andreas König

Als Content-Manager kümmert sich Andreas bei Yuma um Redaktionelles. Hier nutzt er seine Erfahrung aus dem technischen Vertrieb und diversen Redaktionen, um über News und Wissenswertes zur Photovoltaik zu informieren.